IOS – am längsten im Geschäft … mit viel Balast

Ich tue mich wirklich schwer mit der Bedienung meines iPads. Am Anfang dachte ich, es liegt an mir. Viel Erfahrung mit Windows, Android und etwas Unix hilft da nicht weiter. Vielleicht ist das sogar hinderlich. Aber zunehmend verstehe ich die ‚Baustellen‘ im iOS. Das liegt sicherlich daran, dass Apple mit seinem Betriebssystem für Touch-Geräte am längsten am Markt ist.

Ich bin schon darauf eingegangen, dass es für die universelle ‚Zurück‘ Funktion kein Äquivalent bei den Apple Produkten gibt. Hier geht es meist mit der Zurück- oder Abbrechen-Schaltfläche weiter, die sich dann oben links im aktuellen Fenster befindet, manchmal aber auch mit ‚Fertig‘ oben rechts. Aber es gibt da auch noch einige andere Wege für zurück. Besonders einfach ist in manchen Konstellationen ein Klick auf eine freie Fläche (aber nicht in allen), der dann praktisch wie ‚Zurück‘ funktioniert.

Was mir dann noch aufgefallen ist, kann am Beispiel der Datei-APP nachvollzogen werden. Will man hier einen neuen Server einrichten, dann ist der sichtbare Eingabebereich oft kleiner als der vollständige Pfad zum Server. Da solche Eingaben sehr abstrakt sind, macht man hier oft Schreibfehler. Das Editieren kommt dabei einem Glücksspiel gleicht. Zunächst ist es schwierig bei Korrekturen den Cursor an die richtige Stelle zu navigieren. Will man dann vorsichtshalber den eingetragenen Pfad kopieren, dann fehlt im Kontextmenü die Option ‚Alles markieren‘. Man muss also die beiden Endmarken so erweitern, dass die gesamte Eingabe markiert ist. Für den Anfangsteil, der sich auf Grund der Begrenzung des Eingabefeldes außerhalb des sichtbaren Bereiches befindet, ist das nicht möglich. Ist dieses Eingabefeld mit weniger Text gefüllt, kann ans Ende des Textes navigiert werden und da existiert im Kontextmenü die Möglichkeit alles zu markieren. Wenn das scheinbar nur funktioniert, wenn der Cursor am Ende des Textes ist, dann will ich versuchen meinen (zu) langen Text auf diese Weise zu kopieren. Aber es ist nicht möglich den Cursor an das Ende zu bringen und daher erscheint wohl auch nicht die Option ‚Alles markieren‘. Was für mich sehr schön war: als gestählter Windows-Anwender kennt man solche Macken. Wenn man den Cursor nur maximal auf das vorletzte Zeichen positionieren kann, dann einfach ein Leerzeichen einfügen! Aber wo ist die Leertaste? Sie existiert einfach nicht. Im Grunde logisch, da in einen Server-Pfad kein Leerzeichen existieren darf. Insofern könnte das ein Feature sein, aber mir ist dabei aufgefallen, dass ich immer wieder Zeichen (lange) suchen muss. Die Ursache ist, dass sich die Tastatur den Eingababezweck anpasst. Das empfinde ich eher als nervig, weil dann das ‚@‘ oder der ‚-‚ nie an der selben Stelle ist.

Diese Beobachtungen nähren meine Vermutung, dass unterschiedliche Teile des IOS zu unterschiedlichen Zeiten von unterschiedlichen Teams programmiert wurden und das ganze nicht konsistent ist.

Menschen, die schon immer mit IOS arbeiten, werden dass nicht bemerken. Sie sind auf solche Absurditäten jahrelang trainiert (oder besser konditioniert). Wenn ich aber einen recht komplexen Serverpfad eingebe und plötzlich schließt sich der Eingabebereich obwohl ich weder ‚Abbrechen‘ noch ‚Zurück‘ noch ‚Fertig‘ angeklickt habe, sondern nur versehentlich einen Bereich außerhalb des Eingabefensters berührt habe, dann wird man richtig sauer auf solche Unzulänglichkeiten!

Schnelle Käufe gehen bei mir meist in die Hose

Wenn ich etwas Neues kaufe, mache ich mir darüber sehr viele Gedanken. In der Regel so viele, dass ich vom Kauf Abstand nehme.

Für den geplanten iPad-Kauf hatte ich bei einem lokalen Apple-Händler nach Gebrauchtgeräten recherchiert. Und tatsächlich gibt es dort ein Angebot, aber nicht im Versand, nur in den Filialen. Allerdings gab es bei den gebrauchten Produkten in keiner Filiale ein verfügbares Gerät. Das kam mir spanisch (darf man das sagen oder ist das diskriminierend?) vor. Also ging ich nach meinen Einkäufen zum ERPL (nur ältere Kollegen von IBM kennen diese Bezeichnung noch) um dort bei dem Apple Händler nachzufragen. Im Prinzip verneinte der Mitarbeiter im Laden meine Frage nach gebrauchten iPads. Aber dann ging er nach hinten und präsentierte ein iPad der 6. Generation von 2018. Sogar mit Mobilfunk, aber nur mit 32 GB. Es handelt sich um B-Ware und sah wirklich sehr ordentlich aus. Hier im Laden vermutete ich einen eher höheren Preis, aber 222,99€ erstaunten mich dann. Ich bat um Bedenkzeit fuhr nach Hause, holte die Kreditkarte, fuhr dann zurück und kaufte.

Ab nun bewerte ich alles was ich mit meinem neuen iPad erlebe. Maßstsb ist dann meist ein Vergleich mit Android- und Windows-Produkten. Es gibt dann  ➕ und ➖ mit *. Wobei ein oder mehrere Sterne die Relevanz der kritisierten Eigenschaft repräsentieren. Also es geht los!

Die Verpackung ist so wie Verpackung ist. Viel zu groß und damit überflüssiger Müll, aber das machen alle. Immerhin ist alles in weiß gehalten, was das Recycling vereinfacht.

Dann aufladen und natürlich applelike kein universeller Anschluss, sondern Spezialstecker. Das gibt ein (➖*). Nach gefühlt fast zwei Stunden Laden wollte ich mit der Installation beginnen. Aber das iPad war erst zu 38% aufgeladen. Ich vermutete schon einen Defekt, aber im Internet berichten viele von einer langen Ladezeit. Mein drei Jahre älteres Samsung Tablet braucht auch so 4,5 Stunden für das vollständige Aufladen. Also wohl alles in Ordnung. Erste Erfahrungen zeigen, dass wohl 8 Stunden und vielleicht sogar mehr Laufzeit möglich ist. Das ist gut (➕*).

Bei der Installation fällt auf, dass die Schrift ziemlich klein ist. Nervig ist auch, dass man immer wieder beeinflusst wird Einstellungen zu treffen, die gut für die Datenkrake Apple sind. Aber das machen die anderen Datenkraken auch. Besonders nervig: Apple Pay! Für mich vollkommen unverständlich dass Menschen freiwillig Ihre Finanzdaten bei Apple abgeben. Solche Menschen sollten auch die Pflicht haben ihre Steuererklärung allen Menschen zugänglich zu machen. Für diese Penetranz (➖*)

Die Bedienung gestaltet sich in Teilen Umständlich. Immer wenn man (z.B. bei Einstellungen) eine Ebene zurück will, dann bietet Android die ‚Zurück-Taste‘. Diese ist immer an derselben Stelle. In neueren Android-Versionen reicht ein Wisch von der linken Seite, was sehr smart ist. Auf dem iPad ist man dagegen immer auf der Suche nach der ‚Zurück-Schaltfläche‘. Die Verwirrung wird noch dadurch verstärkt, dass man manchmal statt ‚zurück‘ mit der ‚Fertig-Schaltfläche‘ zurück kommt. Daran kann man sich gewöhnen, aber es ist objektiv der schlechtere Ansatz, daher (➖*).

Obwohl es schon tief in der Nacht ist, versuche ich noch dass Update zu machen. Und hier trumpft mein neues iPad stark auf. Nachdem über drei GB heruntergeladen werden und die Installation erfolgte, war das aktuelle OS auf meinem drei Jahre alten iPad. Sehr stark (➕****)!

Ein IPad! Warum nicht?

Die Produkte von Apple hielt ich schon immer für vollkommen überteuert. So viel kann gutes Design nicht mehr kosten. Außerdem kann meiner Meinung nach die Qualität des Apple-Design nicht mit anderen Stil-Ikonen wie z.B. Braun mithalten. Aus neiner Sicht ist auch das technische ‚Käfig-Hennen-Konzept‘ sehr einschränkend und am Ende fortschrittshemmend. Dazu kommt noch die endlose Geldgier diser Firma, die alles dafür tut, dass nur teures Apple-Zubehör passt.

So weit mein (Vor-)Urteil, dass dazu geführt hat, dass ich 35 Jahre einen großen Bogen um Apple gemacht habe (natürlich nicht um die echten 🍎🍏;-)

Nun soll es aber doch ein Produkt mit einem angebissenen Apfel sein. Ich habe nun Lust bekommen das Apple Universum kennen zu lernen. Vielleicht geht es mir nur darum herauszufinden, was alles nicht oder schlechter als bei der Konkurrenz funktioniert. Ich verspreche aber objektiv zu bleiben. Anders als viele ‚Apple-Jünger:innen‘ gehöre ich keiner solchen Glaubensgemeinschaft an. Allerdings hege ich durchaus Sympathien für Open Source Produkte. Nur ist bei diesen der ‚Nerd-Faktor‘ immer noch eine Voraussetzung für funktionierende Produkte. Das soll heißen, ohne tiefer in die Systeme einzutauchen geht es nicht.

Nachdem die Entscheidung für ein iPad gefallen war, ging es nun darum, weiches es sein soll. Mein Budget ist natürlich begrenzt. Ich war schon sehr erstaunt, dass es mittlerweile Modelle gibt, die fast 2.000€ kosten. Für mich indiskutabel. Ich finde es sehr spannend, was es da alles gibt in der Apple Welt. Ich wusste nur, was ein iPad ist und dass es da ein paar Modell mit verschiedenen Größen gibt. Dass die Produktpalette aber so groß und unübersichtlich ist, hat mich doch sehr erstaunt. Die Recherche dauerte schon einige Stunden, bis ich etwas durchblickte. Dann ging es relativ schnell. Die kleinen Modell wurden schnell ausgeschlossen, da vor allem bei dem 4:3 Format gegenüber dem 16:9 Format die maximale Breite eines 8 Zoll Tablets bei Apple noch geringer ist. Da bietet mein OnePlus mehr. (gerade eben hat meine Huawei Watch den Geist aufgegeben 😦 Ich vermute, dass sie sich in der Sonne überhitzt hat. Hoffentlich kommt sie wieder zu sich … ansonsten ist das nächste Apple-Produkt fällig!??). Grundsätzlich kommt nur die Billiglinie der iPads in Frage. Ja, wirklich! Apple kann auch billig! Also relativ billig, was immer noch ziemlich teuer ist. Dummerweise haben aktuelle (Billig-) Tablets eine Bildschirmdiagonale von 10,2 Zoll. 0.1 Zoll zu groß, um Microsoft Office noch kostenlos nutzen zu können. Hier scheint sich Apple für den 500 Mio$ Kredit von Bill Gates – es war wohl in den 90er – zu bedanken. Also ging nur ein altes Gerät mit 9,7″ Bildschirmdiagonale. Ich fand Gebrauchtgeräte der 5. und 6. Generation. Der Begriff ‚Generation‘ scheint wohl nur ein Synonym für das Herstellungsjahr zu sein. 6. Generation hat gegenüber der 5. den Vorteil, dass es hier eine Stift-Unterstützung gibt. Daher suche ich nach Geräte der 6. Generation und fand Angebote zwischen gut 200€ bis über 300€. Da das iPad 2018 349€ neu kostete, sehr stolze Preise. Aber, das kommt mir vielleicht auch einmal zu Gute. Ich entschied mich für ein gebrauchtes iPad vom Händler (damit auch Garantie) mit 128GB und Mobilfunk für rund 300€, aber bestelltw noch nicht online. Meine Zweifel waren einerseits wie der Zustand ist und andererseits wird mit Sicherheit der Akku nicht mehr die volle Kapazität haben. Darüber schlafen ist für die Entscheidung sicher hilfreich.

Veränderung ist notwendig

Mein Ziel war, möglichst nur noch ein (mobiles) IT-Gerät zu nutzen. Dazu vielleicht noch ein Desktop-PC,

Das würde den täglichen Stress mit Backups, Updates und dem Akku-Laden deutlich reduzieren.

Eigentlich bin ich meinem Anspruch recht nahe gekommen, erledige ich doch so 80-90% aller Aufgaben mit meinem Handy. Dazu gehört vor allem e-mail, Bankgeschäfte, Internetrecherchen, Terminverwaltung, Fotos UND Videos bearbeiten, Radio und Podcasts hören, Fernseh und Videos anschauen, Behörden-Kommunikation, Vermieteraufgaben erledigen, Backup auf NAS etc.

Nur sehr wenige Aufgaben wie z.B. Drucken mache ich nicht auf dem Handy. Auf meinen anderen Geräten als da sind:

– Acer Desktop mit Win10

– Toshiba Win8 Notebook (flackernder Bildschirm und Touchfunktion defekt)

– ein Asus Notebook neuerer Bauart mit Touchfunktion und Win10

– sehr altes Lenovo Notebook (mit Win10!)

– 8 Zoll Win8 Tablet, das immer wieder ‚vergisst‘, dass es eine Touchfunktion hat

– Samsung Android 6 Tablet mit sehr hoher Bildschirm-Auflösung

– ein OnePlus 3 Handy mit Android 10, das nach über vier Jahren kürzlich ersetzt wurde, weil keine Updates mehr verfügbar waren und die Kamera nicht mehr scharf stellt

– mein aktuelles Handy, ein OnePlus 8pro mit Android 11, mit dem ich fast alles erledige

– ein Gigaset GS290 mit Android 10, auf dem ich ein Alternatives Betriebssystem (/e/) installieren wollte, aber gescheitert bin

Sich um diesen Zoo zu kümmern kostet viel Zeit. Und manche Geräte schalte ich nur an, um Updates zu zu installieren.

Da ich viel Tabellenkalkulation nutze (leider Microsoft Excel, weil es wirklich das beste Programm ist, auch wenn gegenüber kostenlosen Alternativen Funktionen fehlen – wenn das so ist, arbeite ich am Notebook weiter) ist mir das Handy doch oft zu fummelug.

Grundsätzlich habe ich auf meinem Win8 Lenovo 8 Zoll Tablet eine Office Vollversion installiert, aber wie beschrieben nervt dieses Gerät durch eine ‚Touch-Demenz‘. Mir gelingt es zwar immer die Touchfunktion zu reaktivieren und es kann auch mehrere Stunden gut gehen, aber es kann auch dreimal in fünf Minuten wieder deaktivieren!

Also hatte ich die Idee, mir ein 8 Zoll Android Tablet von Lenovo zuzulegen. Das Gerät ist ungeeignet für Spiele, aber hat trotzdem bei der Stiftung Warentest mit ‚gut‘ abgeschnitten. Das Android Tablet, das ich schon besitze hat eine Bildschirmdiagonale von 10,5 Zoll. Microsoft Office kann aber nur auf Tablets mit maximal 10,1 Zoll kostenlos betrieben werden. Dann fehlen zwar Funktionen, aber die sind in Alltag selten notwendig.

Mein Samsung Tablet mit Amoled Display ist qualitativ deutlich besser, aber laufende Kosten von um die 60€ (pro Jahr) für Office sind mir einfach zu viel.

Bei weiterer Betrachtung kamen mir dann aber Zweifel, ob ein 8 Zoll Tablet für mich ausreichend ist. Denn die Bildschirmbreite ist kaum größer als die von meinem OnePlus Handy. Nur in der Höhe ist es deutlich größer.

Ich dachte mir, dass ich bei 79€ für das Tablet nicht viel falsch machen kann, aber ein weiteres Gerät muss eingerichtet und supportet werden – egal, wie preiswert es ist.

Daher dachte ich nun an ein größeres Android Tablet. Der Gedanke ist eigentlich absurd. Nur weil das Samsung Tablet für Office 0,4 Zoll zu groß ist, muss ich ein nahezu gleich großes dazu kaufen. Auf das Samsung will ich zum Betrachten von Bildern nicht verzichten, da das tolle Display eine hohe Auflösung und sehr gute Farben hat.

Das Angebot an Tablets in der Preisklasse von 100 bis 200€ ist quantitativ und qualitativ unbefriedigend.

Ein gut ausgestattetes Android Tablet kann deutlich über 400€ kosten – für mich eindeutig zu viel.

In meiner Not dachte ich sogar über Google OS nach. Ein sehr gut ausgestattetes Tablet mit Tastatur von Lenovo kostet im Angebot derzeit ca. 240€! Als ich mich aber intensiver mit dem Betriebssystem Google OS beschäftigt habe, konnte ich einfach nicht die Übergriffigkeit der Daten-Krake Google akzeptieren. Dabei ist das wirklich ein interessantes Konzept. Die Update-Garantie liegt bei 8 (acht) Jahren! Das ist locker dreimal so lange wie für Android Tablets.

Dennoch NO GO!

… und da kam ich auf eine Idee, die ich seit jeher eigentlich grundsätzlich ausgeschlossen hatte …